Eduard Müller – einer der vier Lübecker Märtyrer

Eduard Müller – 1943 zusammen mit zwei weiteren katholischen Kaplänen und dem evangelischen Pastor Stellbrink in Hamburg hingerichtet – ist ein »Kind unserer Gemeinde«. Und es ist ebenso interessant wie berührend, an verschiedenen Orten in unserer Kirche etwas über sein Leben und Sterben zu erfahren. Diese Führung ist interessant vor allem auch für Schulklassen der höheren Jahrgänge! Zur Vorbereitung eignet sich besonders auch der unten verlinkte 10-minütige Film über Eduard Müller.

Aktuell im Internet: ein wunderbarer Film (ca. 10 Minuten) über das Leben und Sterben Eduard Müllers. Besonders berührend ist, dass es Schülerinnen und Schüler sind, die Zitate aus seinen Briefen vorlesen.
Aktuell im Internet: ein wunderbarer Film (ca. 10 Minuten) über das Leben und Sterben Eduard Müllers. Besonders berührend ist, dass es Schülerinnen und Schüler sind, die Zitate aus seinen Briefen vorlesen.

Lernen Sie Eduard Müller kennen!

Geboren wird Eduard Müller am 20. August 1911 in Neumünster als jüngstes von sieben Kindern. Seine Mutter Karoline muss, nachdem der Vater die Familie im Stich gelassen hat, ihre Kinder in der schweren Zeit nach dem Ersten Weltkrieg allein durchbringen. Eduards sehnlichster Wunsch, Priester zu werden, hat deshalb schon aus finanziellen Gründen keine Chance, wahr zu werden.

 

Dann aber wird der neu nach Neumünster gekommene Kaplan Schräder auf den Jungen aufmerksam und beginnt, ihn zu fördern. Es gelingt ihm, etliche Gemeindemitglieder dafür zu gewinnen, dem jungen Mann durch kleine monatliche Zuschüsse das Abitur zu ermöglichen. Es folgen das Theologiestudium und am 25. Juli 1940 dann die Priesterweihe. Drei Tage später feiert Eduard Müller seine erste Heilige Messe (die »Primiz«) in seiner Heimatkirche St. Maria-St. Vicelin.

 

Seine erste Stelle als Kaplan bekommt er dann aber in Lübeck, in der Herz Jesu-Gemeinde, wo er – wie die anderen Lübecker Märtyrer zu der Zeit auch – erste systemkritische Diskussionen führt. Dabei werden auch Predigten besprochen und verteilt, in denen der bekannte Bischof von Galen (der »Löwe von Münster«) die »Vernichtung lebensunwerten Lebens« (Euthanasie) durch das nationalsozialistische Regime scharf verurteilt. Daraufhin werden die Kapläne Eduard Müller, Johannes Prassek, Hermann Lange sowie Pastor Stellbrink im Juni 1942 verhaftet. Ein Jahr später werden die vier Geistlichen zum Tod verurteilt. Alle vier werden am 10. November 1943 im Hamburger Gefängnis am Holstenglacis im Abstand von je drei Minuten durch das Fallbeil getötet.

 

Vereinbaren Sie einen Termin für diese Kirchenführung direkt über wolfgang@fricke.sh (oder Tel. 04393 97694)!